Schwangerschaftstest
Mit dem Schwangerschaftstest kann man die Schwangerschaft bereits sehr früh, 10 Tage nach der Zeugung, bzw. bei Ausbleiben der Periode bestätigen.
Schwangerschaftstests sind einfach in der Anwendung - ein Teststäbchen wird in etwas Urin gehalten, am besten Morgenurin, da hier der Gehalt am Schwangerschaftshormon ß-HCG am höchsten ist - und
zeigen innerhalb einer Minute das Ergebnis. Ein Test kann bei uns in der Praxis während der allgemeinen Öffnungszeiten jederzeit durchgeführt werden. Eine Voranmeldung ist dafür nicht
notwendig.
Untersuchungen
Durch die ärztlichen Schwangerenvorsorgeuntersuchungen entsprechend der Mutterschafts-Richtlinien sollen mögliche Gefahren für Leben und Gesundheit von Mutter und Kind abgewendet, sowie Gesundheitsstörungen rechtzeitig erkannt und behandelt werden.
Vorrangiges Ziel ist die frühzeitige Erkennung von Risikoschwangerschaften und Risikogeburten. Bei einer normalen Schwangerschaft werden die Vorsorgeuntersuchungen in bestimmten Intervallen vorgenommen. Zunächst findet alle 4 Wochen ein Vorsorgetermin statt und ab der 32. SSW alle 2 Wochen. Bei diesen Untersuchungen wird in der Regel der Blutdruck gemessen, eine Urinuntersuchung durchgeführt, das Gewicht gemessen, sowie eine Untersuchung des Muttermundes und ein Scheidenabstrich vorgenommen.
Am Anfang der Schwangerschaft erfolgt zunächst eine Blutabnahme. Es wird der rote Blutfarbstoff (Hämoglobin, Hb), die Blutgruppe und der Röteln-Schutz bestimmt, sowie ein Antikörpersuchtest, ein Lues-Suchtest, sowie auf freiwilliger Basis ein HIV-Test durchgeführt. Der Antikörper-Titer wird zwischen der 24. und 27. SSW kontrolliert. Im selben Zeitraum wird ein Blutzuckerbelastungstest gemacht. Im weiteren Verlauf der Schwangerschaft werden die Hb-Bestimmungen wiederholt und gegen Ende der Schwangerschaft wird noch eine Blutuntersuchung auf Hepatitis B durchgeführt.
Eine Chlamydien-Infektion kann am besten möglichst früh in der Schwangerschaft durch eine Untersuchung des Morgenurins festgestellt werden. Dieses
Kleinstbakterium erhöht das Risiko für Fehl- und Frühgeburten. Diese Infektion kann gut durch ein Antibiotikum behandelt werden.
Bei normalem Schwangerschaftsverlauf sollen nach den Mutterschaftsrichtlinien drei Ultraschalluntersuchungen erfolgen. Dieses sogenannte Ultraschallscreening wird zum ersten Mal zwischen der 9. und 12. SSW, beim zweiten Mal zwischen der 19. und 22. SSW und schließlich zwischen der 29. und 32. SSW durchgeführt.
Über diese Ultraschallscreening-Untersuchungen hinaus können weitere Ultraschalluntersuchungen bei Bestehen einer speziellen Indikation notwendig werden.
Infektionen während der Schwangerschaft
Bestimmte Infektionen, außerhalb der Schwangerschaft relativ ungefährlich, können in der Schwangerschaft eine große Gefahr für Mutter und Kind bedeuten. Hier ist an erster Stelle die Rötelnerkrankung zu nennen. Bis zur 18. SSW führt sie häufig zu schwersten kindlichen Fehlbildungen. Risiken für das Kind bedeuten auch die Ringelröteln insbesondere in der ersten Schwangerschaftshälfte, sowie die Windpocken (Varizellen) und die Herpes-Erkrankung im Zeitraum um die Geburt. Weitere gefährliche Infektionen sind Listeriose, die HIV-Infektion, sowie die Toxoplasmose.
Toxoplasmose-Test
Die unerkannte und unbehandelte Erstinfektion mit dem mikroskopich kleinen Parasiten Toxoplasma gondii ist für den Erwachsenen eine harmlose Infektion ohne typische Symptomatik. In sehr vielen Fällen verläuft eine Toxoplasmose-Infektion gänzlich unbemerkt, man fühlt sich kaum krank, Symptome treten zumeist nur in leichter Form auf und ähneln einem grippalen Infekt, einschließlich Fieber und Lymphknotenschwellung im Hals-/Nackenbereich. Bei der Erstinfektion in der Schwangerschaft besteht jedoch ein hohes Risiko für das Kind im Mutterleib. Es besteht die Gefahr einer Fehlgeburt oder einer schweren Schädigung, insbesondere des kindlichen Gehirns.
Der Toxoplasmose-Erreger wird meist durch rohes oder nicht durchgegartes Fleisch oder Geflügel übertragen. Hauptwirt dieses Parasiten ist die Katze. Infizierte und erkrankte Katzen scheiden Eier dieses Erregers mit dem Kot aus. Diese Eier sind sehr widerstandsfähig gegenüber Umwelteinflüssen und können von Wind oder Staub verteilt werden. Auf diesem Wege werden sie von Menschen, aber auch Schlachttieren aufgenommen.
Wenn Sie allerdings bereits eine Toxoplasmose-Infektion hatten, bevor Sie schwanger wurden, dann ist Ihr ungeborenes Kind und alle weiteren Kinder, die Sie vielleicht bekommen werden, geschützt. Der Toxoplasmose-Antikörper-Test kann Ihnen nun anzeigen, ob Sie schon immun sind. Falls nicht, sollten Sie entsprechende hygienische Schutzmaßnahmen treffen: Essen Sie nur gut durchgebratenes oder durchgekochtes Fleisch. Ihre Hände sollten Augen und Mund nicht berühren, wenn Sie rohes Fleisch oder ungewaschenes Gemüse zubereiten. Reinigen Sie die Katzentoilette nicht selbst. Vorsicht bei Gartenarbeit, tragen Sie Handschuhe und waschen sich gründlich Hände!
Wird in der Schwangerschaft eine frische Erstinfektion erkannt, so kann Sie medikamentös behandelt werden, um das Risiko einer Ansteckung des Kindes zu senken.
Das Robert-Koch-Institut (Bundesinstitut für Infektionskrankheiten) fordert daher wie auch die Fachgesellschaften seit langem eine Erweiterung der Mutterschafts-Richtlinien dahingehend, dass alle Schwangeren ein Anrecht auf eine von den gesetzlichen Krankenkassen getragene Untersuchung auf Toxoplasmose erhalten.
Umgesetzt ist dies leider nicht!
Der Toxoplasmose-Test sollte bei Antikörper-negativen Schwangeren alle 8-10 Wochen im Schwangerschaftsverlauf (1.,2. und 3. Drittel der Schwangerschaft) durchgeführt werden.
B-Streptokokken sind Bakterien, die in der Scheide vorkommen können. Sie verursachen meist keinerlei Beschwerden und sind keine Gefahr für die werdende Mutter. Bei der Geburt kann sich jedoch das Kind anstecken und an einer lebensgefährlichen Infektion erkranken. Die Ansteckungsgefahr wird vermieden durch Gabe eines Antibiotikums an die Mutter während der Geburt. Wir empfehlen daher jeder Schwangeren einen Abstrich-Test ab der 30. SSW durchführen zu lassen. Das Testergebnis wird in den Mutterpass eingetragen, eine Behandlung erfolgt erst bei Geburtsbeginn im Krankenhaus. Leider ist dieser Test eine IGEL-Leistung.
Tipps bei Schwangerschaftsproblemen
Übelkeit und Erbrechen im ersten Schwangerschaftsdrittel
Morgens beim Aufstehen Zeit lassen; essen Sie eine Kleinigkeit noch im Bett liegend. Nehmen Sie lieber viele kleinere Mahlzeiten zu sich als die üblichen drei großen Mahlzeiten. Meiden Sie säurehaltiges Obst, auch (Multi-)Vitaminsäfte. Besser sind säurearmes Obst, wie Birnen und Bananen.
Scharf gebratene und fette Speisen sind zu meiden. Ein gutes altes Hausmittel ist Ingwer-Tee. Auch das Kauen von Haselnüssen zwischendurch kann hilfreich sein.
Sodbrennen
In der zweiten Schwangerschaftshälfte leiden viele Schwangere unter Sodbrennen. Der Schließmuskel am Mageneingang erschlafft unter dem Einfluss der Schwangerschaftshormone, so dass saurer Mageninhalt in die Speiseröhre zurückfließt. Hierzu kommt, dass der Magen in Folge der Größenzunahme und des Hochstandes der Gebärmutter nach oben links gedrängt wird. Nach der Entbindung verschwindet das Sodbrennen wieder. Helfen Sie sich, indem Sie mit erhöhtem Oberkörper schlafen und meiden Sie späte und fettreiche Mahlzeiten. Bestimmte Säureblocker (z.B. Rennie) sind in der Schwangerschaft unbedenklich und können insbesondere abends vor dem Schlafengehen eingenommen werden.
Rückenschmerzen
Kaum einer Schwangeren bleiben Rückenschmerzen erspart. Dies liegt inbesondere an der durch die Schwangerschaftshormone bedingten Auflockerung der Fugen des Beckens bzw. des Bindegewebes. Zusätzlich bewirkt das Gewicht der Gebärmutter eine Vorlastigkeit der Wirbelsäule, was die S-förmige Biegung der Wirbelsäule (Hohlkreuz) verstärkt. Schwimmen (vor allem Rückenschwimmen) entlastet die Wirbelsäule. Schwangerschaftsgymnastik und bequeme Schuhe machen die Rückenschmerzen erträglicher. Sitzen Sie gerade! So oft wie möglich im Liegen entspannen, am besten abwechselnd auf die linke und rechte Körperseite legen. Wärmebehandlung im Rücken ist weniger empfehlenswert, da dadurch auch Wehen ausgelöst werden könnten.
Beinschwellungen und Krampfadern
Die Standardbeschwerden von Schwangeren in den Beinen sind Spannungs- und Schweregefühle, nächtliches Kribbeln und Wadenkrämpfe, geschwollene Füße mit Wasseransammlungen (Ödeme) an Knöcheln und Unterschenkeln, sowie Krampfadern an den Beinen. Insbesondere verstärken sich die Beschwerden bei Frauen, die bereits eine oder mehrere Schwangerschaften hinter sich haben, im Beruf viel sitzen oder stehen müssen. Eine gewisse erbliche Belastung kann erschwerend hinzukommen. Um den Lymphstau in den Beinen zu verringern, sind spezielle Kompressionsstrümpfe oder -strumpfhosen am besten geeignet. Ziehen Sie sie morgens an und tragen Sie sie konsequent ganztags. Vermeiden Sie langes Stehen oder Sitzen, stehen Sie zwischendurch immer wieder auf und vertreten sich die Beine. Lagern Sie die Beine so oft es geht hoch.
Kreislaufschwäche
Auch dieses Problem tritt vor allem am Anfang der Schwangerschaft auf. Lassen Sie sich morgens beim Aufstehen Zeit und duschen Sie Ihre Beine kalt ab. Auch bei niedrigem Blutdruck helfen Kompressionsstrümpfe.
Darmträgheit und Verstopfung
Hierbei hilft reichliches Trinken in Verbindung mit ballaststoffreicher Ernährung. Buttermilch oder Apfelsaft helfen oft. Hilfreich ist auch Magnesium, ebenso wie Milchzucker-Sirup.
Ultraschalluntersuchungen
Die Ultraschalluntersuchung ist ein bildgebendes Verfahren, welches auf der Ausstrahlung von Schallwellen beruht, welche vom menschlichen Gehör nicht wahrgenommen werden. Die Schallwellenechos werden von den Körpergeweben reflektiert und vom Gerät elektronisch zu einem Bild verarbeitet, welches auf dem Monitor sichtbar wird. Nach heutigem Wissensstand ruft die Ultraschalluntersuchung keine negativen Auswirkungen oder Schäden beim ungeborenen Kind hervor, ist völlig schmerzfrei und durch die mittlerweile gute Auflösung der heutigen modernen Geräte auch sehr informativ und eine äußerst wertvolle Methode zur Beurteilung des Schwangerschaftsverlaufs. Bei der ersten Ultraschalluntersuchung in der 9. - 12. SSW geht es zunächst um den Nachweise einer intakten Schwangerschaft.
Man kann den Embryo in der Fruchtblase erkennen, sieht das Herz schlagen und bereits auch die ersten trägen Kindsbewegungen. Auch Zwillinge kann man natürlich bereits erkennen. Durch das schnelle Wachstum in dieser Phase lässt sich durch die Messung der Scheitel-Steiß-Länge das Schwangerschaftsalter relativ genau bestimmen. In den letzten Jahren richtet man zunehmend die Aufmerksamkeit auf den Nacken des Embryos, wo ein kleiner Flüssigkeitsspalt ("Nackenfalte") zu erkennen ist. Eine Verbreiterung dieses Spalts zeigt ein erhöhtes Risiko für Chromosomenstörungen und bestimmte Fehlbildungen beim Kind an.
Bei der zweiten Screeninguntersuchung in der 19. - 22. SSW sollen insbesondere Fehlbildungen ausgeschlossen werden. Bereits jetzt ist die genaue Darstellung des Fetus von "Kopf bis Fuß" möglich. Auch die Plazenta und deren Lage, sowie die Fruchtwasser-Menge werden beurteilt. Zudem wird das Kind genau vermessen, um eine sichere Beurteilung der kindlichen Entwicklung treffen zu können.
Bei der dritten Ultraschalluntersuchung in der 29. - 32. SSW geht es vor allem um die Beurteilung der kindlichen Entwicklung. Hinweise auf eine Wachstumsverlangsamung bzw. sogar Wachstumsstillstand würden weitere Untersuchungen und Maßnahmen erforderlich machen. Insbesondere die Doppler-Ultraschalluntersuchung gibt uns wertvolle Hinweise auf die Blutversorgung des Kindes. Ebenso werden nochmals der Plazentasitz, sowie die Fruchtwassermenge beurteilt.
Jede weitere Ultraschall-Kontrolluntersuchung ist nur bei auffälligen Befunden, fetalen Entwicklungsstörungen oder begründetem Verdacht auf fetale Erkrankung auf Kosten der gesetzlichen Krankenkasse zu erbringen.
Falls es Ihnen jedoch auch bei normalem Schwangerschaftsverlauf wichtig ist, Ihr Kind über die notwendigen Ultraschalluntersuchungen hinaus zu sehen, so können wir jede weitere gewünschte Ultraschalluntersuchung als private, sogenannte individuelle Gesundheitsleistung (IGEL) auf der Grundlage der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) ermöglichen.
Doppler-Sonographie
Mittels Farb-Doppler-Ultraschall haben wir die Möglichkeit, völlig gefahrlos, Blutströmungen bei kindlichen, plazentaren, sowie auch mütterlichen Gefäßen vorzunehmen. Damit können wir insbesondere den Versorgungszustand und das Wachstum des Kindes beurteilen und Anzeichen einer Unterversorgung und Mangelentwicklung, sowie das Entstehen von mütterlichem Schwangerschafts-Bluthochdruck (Gestosen) viel früher als mit anderen Untersuchungsverfahren erkennen.
3D/ 4D - Sonographie
Der 3D-Ultraschall ermöglicht eine räumliche Darstellung des ungeborenen Kindes. Der 4D-Ultraschall zeigt zusätzliche Bewegungen des Kindes. Diese Verfahren werden bei Verdacht auf bestimmte Fehlbildungen eingesetzt.
Aber auch bei normalem Schwangerschaftsverlauf wird es von vielen Schwangeren als Highlight erlebt, zählt dann aber als IGEL-Leistung.